Favorit setzt sich durch
Der Regionalligist KSV Hessen Kassel setzte sich vor 1200 Zuschauern klar mit 4:1 gegen den OSC Vellmar durch.Von Florian Hagemann
KASSEL. Fußball-Regionalligist KSV Hessen Kassel hat das Finale um den Hütt-Kreispokal gewonnen und sich damit für den Bezirkspokal qualifiziert. Gegen den Hessenligisten OSC Vellmar siegte die Mannschaft von Trainer Mirko Dickhaut mit 4:1. 1200 Zuschauer sahen auf der Kasseler Hessenkampfbahn ein ganz flottes Spielchen, das beide Teams aber mehr als Test für die bevorstehenden Runden in ihren jeweiligen Ligen nutzten.
Dabei lief für den KSV gestern alles wie gewünscht und für Vellmar alles wie befürchtet: Ein frühes Tor der Löwen brachte dem Favoriten die Sicherheit und ließ die Hoffnung des Außenseiters auf eine Überraschung schnell sinken. Die einzige Frage, die sich nach dem 1:0 in der siebten Minute auftat, war die nach dem Torschützen: Kevin Wölk zirkelte den Ball mit einem Freistoß in den Strafraum, in dem gleich mehrere Spieler der eigenen Mannschaft und des Gegners hochstiegen. Ob noch einer am Ball war, bevor dieser sich ins Tor senkte? Der Stadionsprecher sprach Wölk das Tor zu. Keiner protestierte - bis auf Wölk selbst. Nach der Partie sagte er, Thorsten Bauer sei - wie immer - noch dran gewesen.
Sei es drum: Laut Stadionsprecher durfte sich Wölk über einen Doppelpack freuen: In der 26. Minute war er nämlich erneut mit einem direkt verwandelten Freistoß zur Stelle. Diesmal gab es keinen Zweifel: Diesen sehenswerten Treffer durfte sich der kreative Mittelfeldspieler der Löwen voll und ganz zuschreiben.
Glogic ohne Respekt
Das Zwischenresultat ging bis dahin absolut in Ordnung. Der KSV spielte zwar nicht seinen besten Fußball, aber einen ansehnlichen. Vor allem mit oder nach Standardsituationen entwickelte er Gefahr. Und Vellmar schaffte es kaum mal vor das Tor des Gegners. Erst nach dem 0:2 präsentierte sich der OSC ein wenig kesser - was vor allem daran lag, dass einer keinen Respekt zeigte vor dem ranghöheren Team: Enes Glogic machte nun gleich mehrmals auf sich aufmerksam - am beeindruckendsten in der 28. Minute: Seine Vorlage konnte Jörg Odensaß allerdings nicht verwerten: Nach seinem Schuss parierte Torwart Dennis Lamczyk den Ball.
Ansonsten fiel vor allem Roy Kessebohm auf, der seinem Ruf als resoluter Abwehrspieler alle Ehre machte. In der 55. Minute sah er schließlich die Gelbe Karte nach einem Foul an Kevin Wölk; schon in der ersten Halbzeit war er mit Florian Heussner aneinandergeraten.
Als Kessebohm verwarnt wurde, stand es freilich schon 3:0 für den KSV. Denn zuvor hatte einer getroffen, der jetzt immer trifft. Und die Rede ist jetzt ausdrücklich nicht von Thorsten Bauer, sondern von Kapitän Enrico Gaede. In der 52. Minute brauchte er allerdings nur noch einzuschieben. Aber auch das will gelernt sein. Wenn Gaede so weitermacht wie zuletzt in den Test- und Pokalspielen, wird er noch zum Torschützenkönig.
Guthofs tolles Tor
Nach dem 4:0 durch den eingewechselten Ex-Vellmarer Sebastian Busch setzte aber ein Vellmarer den Schlusspunkt - und was für einen: Christian Guthof traf aus 22 Metern mit einem strammen Schuss in den Winkel. Kassel siegte, Vellmar schoss das schönste Tor des Tages - am Ende mussten beide Teams nicht unzufrieden sein.
Quelle: HNA-Online v. 22.7.2009