Bauer ebnet Weg
Bei hochsommerlichen Temperaturen hatte der KSV zuvor den eine Klasse tiefer angesiedelten OSC Vellmar auf dessen Platz mit 2:1 besiegt und sich damit vor 900 Zuschauern den Krombacher-Pokal auf Kreisebene gesichert. Sie sind nun weiter im Pokalwettbewerb und treffen als nächstes auf den Vertreter des Werra-Meißner-Kreises.
Das dürfte eine leichtere Aufgabe werden als die gegen Vellmar. Denn der Hessenligist bot über weite Strecken sehr ordentlich Gegenwehr, auch wenn Trainer Mario Deppe am Ende nicht ganz zufrieden war: „Ich dachte, wir wären schon ein Stückchen weiter.“ Wäre der OSC das an diesem Abend gewesen, hätte er womöglich mehr spielerische Akzente gesetzt und wäre zu mehr als zwei Torchancen gekommen.
So bleibt in erster Linie ein Lob für die kämpferisch einwandfreie Leistung der OSC-Aktiven gegen einen KSV, der gute Ansätze zeigte und durchaus erkennen ließ, dass sich eine Spitzenmannschaft für die Regionalliga entwickelt. Die Tore von Thorsten Bauer in der 14. Minute und Tobias Damm in der 62. Minute waren dabei die Höhepunkte. Bauer war im zweiten Versuch erfolgreich, nachdem Vellmars Torhüter Martin Kubitzek einen Kopfball des Torjägers noch abwehren konnte. Und Damm schloss den schönsten Angriff des Spiels mit dem Treffer zum 2:0 nach Bauers präzisem Pass souverän ab.
Das Zusammenspiel der beiden Stürmer gehört sicher zu den neuen Pluspunkten im KSV-Spiel. Was zudem auch bei dieser Begegnung deutlich wurde: dass es auf dem Platz lauter zugeht. Die Spieler sprechen mehr miteinander. Gut zu verstehen für die Zuschauer ist etwa Andreas Mayer, der spricht und ruft und schreit – und sogar Trainer Mirko Dickhaut Widerworte gibt, bevor er ihn dann doch wieder freundschaftlich umarmt.
Dickhaut sprach von einem verdienten Sieg. Was er vermisste, war allerdings der Gnadenstoß, wie er es ausdrückte: Das 3:0 fiel nicht, statt dessen machte es Benjamin Menne mit seinem Treffer in der 89. Minute noch einmal ein wenig spannend. Der Vellmarer freute sich über das Tor. „Aber lieber hätte ich gewonnen.“ Doch dazu fehlte diesmal dieses gewisse Stückchen, das Mario Deppe ansprach.
Immerhin: Der OSC war an diesem Abend für eines der kleineren Fußball-Wunder verantwortlich. Roy Keßebohm gelang es, NICHT vom Platz zu fliegen, obwohl er drei härtere Fouls begang. Bei einem zog es Bauer sogar den Schuh aus. Der harte Verteidiger kam auf eine Gelbe Karte und blieb nach der Pause in der Kabine.
Von Florian Hagemann HNA v. 22.7.2010