OSC hinter Erwartung zurück
Vellmar kommt gegen Tabellenletzten Wetzlar nicht über 1:1 hinaus - Nur Lohne trifft
Vellmar. Der Prophet stand am Spielfeldrand. Mentor Latifi, eigentlich Abwehrspieler beim OSC Vellmar, musste am Samstag das 1:1 (1:0) gegen die SG Eintracht 05 Wetzlar von der Tribüne aus verfolgen. Latifi, der von einer Rot-Sperre ausgebremst war, hatte aber so eine Ahnung: „Ich hoffe, das wird nicht bestraft", kommentierte der 27-Jährige in der Halbzeit das mangelnde Engagement seiner Mannschaft im Stadion Am Schwimmbad.
Leider gab es eine Strafe - dafür sorgte in der 61. Spielminute der Wetzlarer Daniel Beck, der die unaufmerksame Vellmarer Defensiv-Abteilung überrumpelte und zum Ausgleich einschoss. Unmittelbar zuvor hatte Roy Keßebohm Gelb gesehen und Sebastain Busch eine Verwarnung kassiert. Es herrschte Unruhe, und die Gastgeber verloren noch mehr von der Konzentration, die am Samstag ohnehin schon Mangelware war. „Wir haben uns selbst geschlagen. Die Chancen, die wir uns herausgespielt haben, konnten wir nicht nutzen", sagte nach dem Abpfiff Nasuf Zukorlic, der erneut zu den agileren Spielern des ersatzgeschwächten OSC zählte.
Beide Mannschaften legten vor rund 200 Zuschauern einen holprigen Start hin. Die ersten 20 Minuten verstrichen ohne eine einzige Chance, bevor Vellmars Dominik Lohne in bester Stürmer-Manier die Wetzlarer Verteidiger hinter sich ließ, auch noch Torwart Miletic umkurvte und aus spitzem Winkel in die linkere untere Ecke traf (22.). Auf der Tribüne stieg die Stimmung und die Hoffnung auf mehr, denn schließlich war der Tabellenletzte zu Gast.
Dass am Ende in einer recht einfallslosen Partie kein Tor mehr fiel, lag aus der Sicht von Vellmars Trainer Mario Deppe „auch daran, dass wir im Moment nur mit zwölf Leuten trainieren". Das sei zu wenig, aber keine voll gültige Entschuldigung für den schwachen Auftritt seiner Elf. „Nach der Niederlagen-Serie hatten wir uns viel vorgenommen. Das, was dabei herausgekommen ist, ist zu wenig", meinte Deppe.
So sahen das auch seine Spieler. „Es fehlt uns an Frische und an Qualität", bilanzierte Kapitän Enes Glogic, und der eingewechselte Tobias Bredow hatte „kein schönes Spiel gesehen. Eine Steigerung im Derby gegen Lohfelden am Samstag wäre gut", meinte der 22-jährige Student. Ähnlich sah das auch ein Tribünengast, denn dann will Mentor Latifi wieder mit von der Partie sein. Ohne Rote Karte.
Von Martin Scholz