Zukorlic krönt Aufholjagd
Vellmar gewinnt in Wiesbaden nach 0:2 noch 4:3 - Siegtreffer in der NachspielzeitWiesbaden. Was lange währte, wurde doch noch gut: Nasuf Zukorlic schoss in der Nachspielzeit den Siegtreffer zum 4:3 (1:2) des Fußball-Hessenligisten OSC Vellmar beim SV Wiesbaden. Es war der dritte Auswärtssieg in Folge, wodurch sich die aktuelle Serie nun auf sechs Spiele ohne Niederlage beläuft. Entsprechend zufrieden war Trainer Mario Deppe: „Man muss sich nur anschauen, welche individuelle Qualität der Gegner hat."
Wie alle anderen Protagonisten war der Trainer auf eine lange Geduldsprobe gestellt worden. Zunächst begann die Partie wegen eines gewittrigen Wolkenbruchs mit 50 Minuten Verspätung, da auch noch die abgekreideten Linien nachgezogen werden mussten. Ein Umstand, den die Gäste noch gern in Kauf nahmen, statt unverrichteter Dinge die Heimfahrt anzutreten und zu einem Nachholtermin unter der Woche erneut anreisen zu müssen.
Dann aber sorgten auch Vellmars Kicker für Sorgenfalten auf Deppes Gesicht. Insbesondere die Abwehr machte in der ersten halben Stunde keinen stabilen Eindruck und der OSC geriet mit 0:2 (29.) in Rückstand. Lange Bälle auf die SVW-Stürmer Bartosz Franke und Younes Bahssou leiteten die ersten beiden Gegentore ein, bei denen die Innenverteidigung sich im Parallellaufen übte, ohne entscheidend einzugreifen.
Doch zum Glück für die Gäste sorgte Felix Bredow postwendend für den Anschlusstreffer: Einen über links vorgetragenen Angriff schloss er aus spitzem Winkel zum 1:2 ab (31.). Den Ausgleich markierte Dennis Schanze per Freistoß (69.), und auch die neuerliche SVW-Führung, erneut durch Bahssou (76.), schockte den OSC an diesem Tag nicht. Denn erneut trat Schanze zu einem Freistoß an, dessen Abpraller Bredow zum 3:3-Ausgleich verwertete (81.).
Unmittelbar zuvor hatte SVW-Mittelfeldspieler Jonas Grüter wegen Ballwegschlagens Gelb-Rot gesehen, sodass sich in der Schlussphase für den OSC einige Räume boten. Das nutzte Müller, der sich in der Nachspielzeit auf der rechten Seite durchsetzte und in die Mitte passte, wo der zweitligaerfahrene Marko Kopilas und Torwart Maximilian Hinterkopf den Ball verpassten, sodass Nasuf Zukorlic zum Abschluss kam und Danke sagte.
Torjäger Lohne krank
„Wir hatten uns fest vorgenommen, auch hier etwas mitzunehmen", berichtete Deppe. Er lobte das Team nach dem verdienten Sieg für seine gute spielerische Leistung und die eingewechselten Kräfte. „Sie haben ihre Sache gut gemacht", freute sich der Coach, der Maik Siebert und Christian Wollenhaupt trotz abgelaufener Rotsperren zunächst auf der Bank und Julian Lindemann sowie André Schnell in der Anfangsformation belassen hatte. Wegen einer Erkältung fehlte Torjäger Dominik Lohne, der von Thomas Müller vertreten wurde.
Von Matthias Schlenger