Wanderung am Sonntag, 22.03.
Freitag herrliche Sonne, Samstag Schnee und Regen und Sonntag? Wanderwetter - ein bisschen kalt, aber nicht nass. Nass und außerordentlich matschig war es lediglich unter den Wanderschuhen, aber wen interessiert das. Dieses Mal hatten sich 22 Personen eingefunden. Treffpunkt war um 09:30 Uhr am Bürgerhaus Obervellmar - von dort wurden Fahrgemeinschaften nach Nieste zum Parkplatz Buntebock gebildet.
Auf ging es zum „Rundweg Gläsnertal", d.h. in dieser Gegend haben im 16. bzw. 17. Jahrhundert Glashütten gestanden. Heute ist davon nichts mehr zu sehen. Der einzige Nachweis konnte anhand von Glas-, Keramikscherben und Ofenresten erbracht werden. Auf einer Informationstafel konnten wir lesen, dass der wichtigste Rohstoff zur Glasherstellung Sand ist, der bei rund 1700 Grad schmilzt. Wollte man z.B. eine Grünfärbung des Glases erreichen, wurde Eichen- und Buchenasche, die salzhaltig ist, hinzugefügt. Um die nötige Glashärte zu erreichen, gab man ein Gemisch von Kalk oder Kreide hinzu. Gute Glasqualität wurde durch die Reinheit der Rohstoffe und die Zusammensetzung des Gemenges erreicht. Die Schmelzgefäße waren aus Ton, Glashäfen genannt. Im Jahre 1565 gab es 16 gleichzeitig arbeitende Hüttenbetriebe.
Der Holzbedarf verursachte einen jährlichen Waldverlust in der Größe von mehr als 500 Fußballfeldern.
Dadurch waren die Wildbestände für die fürstliche Jagd gefährdet, so dass Landgraf Moritz die Stilllegung im Kaufunger Wald anordnete. Es gab danach nur noch wenige Waldglashütten und die Gläsner hatten keine Arbeit mehr und wanderten in den Reinhardswald und Solling oder wechselten sogar den Beruf.
Wanderwart Kh. Sprenger hatte sich Informationsmaterial besorgt und las der Gruppe an den ehemaligen verschiedenen Plätzen der Glashütten interessante Einzelheiten vor. So wurde auf dieser Wanderung der ganze Körper beansprucht, sozusagen von „Kopf bis Fuß".
Zur Mittagszeit, ca. 11 km waren erwandert, ging es dann zur Königsalm, wo das Mittagessen vorab bestellt war. Ein schöner Wandertag - Turnvater Jahn würde sagen: Frisch, fromm, fröhlich, frei in der Natur!