16. Weltgymnaestrada in Dornbirn/Österreich vom 07. bis 13. Juli 2019
Die Turnabteilung des OSC Vellmars e.V. präsentiert sich auf der 16. Gymnaestrada in Dornbirn. Seit 1953 gibt es die Gymnaestrada. Das Wort "Gymnaestrada" ist ein vom dem Holländer Jan Sommers erfundenes Kunstwort: Gymnastik (alles, was mit Turnsportarten zu tun hat), strada (Straße) und estrada (Bühne). Die Gymnaestrada findet alle vier Jahre statt und wird von der FIG (Federation Internationale Gymnastique) ausgerichtet - organisatorisch eine Herausforderung- ein 80-personenstarkes Team hat dafür gesorgt, dass alles Bestens klappte.
Es sind Weltturn- und Gymnastikvorführungen, keine Wettkämpfe. Jetzt, zum 2. Mal in Dornbirn/Vorarlberg, haben bei diesem farbenfrohen Fest 65 Nationen mit ihren Vereinen gezeigt, wie Ideen turnerisch, musikalisch, akrobatisch, atemberaubend schön und spektakulär dargeboten werden. Das Logo eine Spiralgalaxie in vielen Farben steht für Bewegung, Dynamik, Harmonie, Symmetrie, Choreografie, bildet so ein buntes Ganzes zu dem alle Menschen der fünf Kontinente gemeinsam beitragen. So fordert das Motto "come together. show your colours" auf, Farbe zu bekennen, Flagge zu zeigen, aber auch "Zeigt, was ihr könnt, zeigt eure Show". Diese Vielfalt spiegelt sich im Gymnaestrada-Song wieder. "Hey, lächle mich an, sprich mit mir, es gibt keine Grenzen..." Der Refrain war in aller Munde und besonders große Mädchengruppen tanzten die Choreografie: Wir wollen uns bewegen, klatscht in die Hände, wir wollen tanzen, jede/r hat eine Chance. Wir wollen diese Welt aus schwarz und weiß in eine farbige verändern: Like a Rainbow in the sky - in the sky...
Von Montag 9:00 Uhr bis Freitag 17:00 Uhr konnte man in acht Messehallen pro Tag ca. 185 Voraufführungen anschauen! Außerdem zeigten die Nationalabende das Typische der Länder, u.a. bestritt Portugal mit 900 AkteurInnen den Abend, Deutschland zeigte am Dienstagabend mit 462 Aktiven und 14 deutschen Showgruppen die Vielfalt des Turnens, der Gymnastik und der Akrobatik. Unvergleichbare Farbenpracht und nie gesehene Choreografien sahen wir auch bei den Großvorführungen im Casino-Stadion Bregenz, wo pro Land von 200 bis 1000 Aktive beteiligt waren.
Unsere Gruppe von der Turnabteilung des OSC Vellmars e.V. mit 7 Personen und Brigitte vom TSV Immenhausen war ein aktiver Teil dieses Festes der Superlative. Wir waren vom Hessischen Turnverband einer von zehn Programmpunkten mit anderen Nationen auf den Stadtbühnen Bregenz und Rankweil. Mit verschiedenen hessischen Vereinen war unsere Vorführung dreiteilig- wir acht (insgesamt 20 Personen) mit der Seilvorführung, die nächste Gruppe mit dem Ball (ebenfalls 20 Personen) und eine Showtanz-Gruppe mit über 20 Personen, angekündigt mit der Melodie aus Carbaret "Wilkommen, bienvenue, welcome Femder, etranger, stranger!" Abschluss der Vorführung war ein Flashmob mit allen zusammen. Das hat prima geklappt und sah super aus.
Auf solch einem Sportfest darf man nicht wehleidig sein. Halb sieben aufstehen, frühstücken und dann mit dem Zug oder Bus ins Getümmmel. Auch anschauen und schlaucht. Da kommen am Tag einige Kilometer zusammen und vor ein Uhr nachts war man nie auf der Matratze in unserer "Wohnung", einem Klassenraum im Bundesgymasium in Bregenz. 72 Schulen hatten über 1.200 Klassenräume zur Verfügung gestellt. Wir hatten diesmal Glück und waren nur mit 12 Personen im Raum. Das war auszuhalten.
Mit dem Wetter hatten wir auch Glück. Es war überwiegend sonnig. Die Eröffnung am Sonntag musste allerdings wegen Unwettervorhersage abgesagt werden. 16 Uhr sollte der Zeitpunkt sein und um 17 Uhr, wir hatten die Freizeit genutzt und uns unter den Arkaden in Feldkirch zum Eisessen getroffen, gab es ein Gewitter mit Sturmböen und Sturzregen. Die Absage war also richtig. Die Eröffnung wurde am sonnigsten Tag, dem Mittwoch nachgeholt.
Alle Nationen, über 18.000 Personen , lagerten zunächst auf dem Rasenplatz neben dem Stadion Birkenwiese in Dornbrin. Dann hieß es "in Zehnerreihen aufstellen", die Fahnen Deutschlands und Österreichs wurden verteilt. Da stieg dann so langsam das Kribbeln empor. Im Stadion wurden die Nationen angekündigt und marschierten ein, wir hörten Albanien, Armenien, Aserbaidschan...dann Chile, China, Dänemark, wir waren dran Deutschland/Germany, die zweitgrößte Gruppe nach der Schweiz mit ca. 2.250 SportlerInnen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl zur Musik mit dem Jubel des Publikums (auch nochmal ca.7000 Personen) in dieser Farbenvielfalt ins Stadion einzumarschieren. Ganz, ganz emotional und wunderbar. Auch Länder mit ganz kleinen Sportgruppen waren vertreten, z.B. die Insel Tonga mit 2 Personen, Tansanie mit 4, Island mit 5, Fidschi-Inseln mit 7, Benin mit 9 und dann die größte Gruppe, die Schweiz mit 3040 Personen! Nach den offiziellen Ansprachen kam die Eröffnungsfeier. Deutschland hatte in seinem Programmteil 600 SportlerInnen vereint.
Hatten wir Kontakt zu anderen Nationen? Aber natürlich, mit Englisch klappte es fast iimmer! Neben den vielen, unglaublich präzisen, farbenfrohen und ausgefallenen Vorführungen, die wir in den Messehallen gesehen haben, hatten wir das große Glück am Donnerabend um 18:00 Uhr bei schönem Wetter auf der Seebühen in Bregenz die Probe zur Oper "Rigoletto" von Verdi sehen und hören zu können. Ein tolles Erlebnis. Als es dunkel wurde, erstrahlte die gesamte Bühne abwechselnd in verschiedenenfarbigem Licht wie blau, grün, violett und rot.
Glück hatten wir auch mit der Hin- und Rückfahrt. Um 7:00 Uhr am Samstag, den 06.07.2019, sind wir mit dem benachbarten Verein aus Sandershausen mit dem Bus losgefahren. kein Stau. Start für die Rückfahrt war Samstag, 13.07.2019 um 19:00 Uhr in Bregenz an der Schule und um 02:00 Uhr sind wir ohne Stau in Sandershausen angekommen. Niemand ist verletzt oder krank geworden, also alles paletti und ...eine "bunte" Erinnerung, die bleibt!